WOLFGANG AMADEUS MOZART

DIE ZAUBERFLöTE

Deutsche Oper in zwei Aufzügen

Dichtung von Emanuel Schikaneder

„Donner, Blitz, Sturm. Sogleich verwandelt sich das ganze Theater in eine Sonne“.
So theatralisch, pathetisch und (vor dem Hintergrund der Realisier-barkeit) utopisch formulierte der Dichter Emanuel Schikaneder seine letzte Regieanweisung für die Umsetzung der Zauberflöte. Und doch steckt in diesen wenigen Worten, jener fantastischen und beinahe visionären Idee, vieles, was Mozarts KV 620 zu der deutschsprachigen Oper schlechthin avancieren ließ. Das Werk gibt scheinbar mehr Rätsel auf, als es zu lösen vermag. Mysterien, allerlei Symbole und groteske Figuren, wohin das Auge sieht, schieben dieses vorletzte Mozart’sche Musiktheater allzu schnell in die Ecke einer Zauberoper – doch hier wird viel mehr, viel menschlicher verhandelt.
Der junge Mann Tamino, der anfangs noch vor dem Untier flüchtet, entwickelt sich zu einem wahren Helden, der drollige Vogelbursche Papageno entdeckt für sich und seine Außenseiterrolle das passende Gegenüber und selbst der omnipotent weise wirkende Sarastro kämpft in letzter Konsequenz mit den emotionalen Schatten seiner Vorgänger. Macht und Ohnmacht von Liebe, das Keimen von Lust und Begehren sowie das uns bekannte alltägliche Gefühlschaos prägen die Vorgänge der Oper in Kohärenz mit den zu hinterfragenden Schlagworten von Schönheit, Stärke und Weisheit. Oft gescholten, steckt in dieser Oper mehr als der bloße, wenn auch fesselnde Zauber:
„Das Reich der Nacht, die Königin, das Sonnenreich, die Mysterien, Einweihungen, die Weisheit, Liebe, die Prüfungen und dabei die Art einer mittelmäßigen Moral, die in ihrer Allgemeinheit vortrefflich ist – das alles, bei der Tiefe der bezaubernden Lieblichkeit und Seele der Musik, weitet und erfüllt die Phantasie und erwärmt das Herz“,
so der Philosoph G. F. W. Hegel zur Verteidigung und gleichzeitig Huldigung der „Zauberflöte“.

DATUM / ZEIT

20.10.2018 - 17:30 Uhr

ORT

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